Die letzten Wochen und Tage verfliegen immer schneller und sind gut gefüllt. Neben einigen Besorgungen, die noch anstehen, musste ich mich bereits von einigen lieben Menschen verabschieden. Mir war nicht bewusst, wie schwer es mir fallen würde, Freund*innen und Familienmitglieder das letzte Mal zu umarmen und zu wissen, dass wir uns ein Jahr lang nicht sehen werden. Außerdem kommt neben der Vorfreude auch immer mehr Panik auf – Warum wollte ich noch mal ein Jahr lang weg? Was, wenn ich mich in Ecuador unwohl und einsam fühlen werde? Mir wird richtig bewusst, wen und was ich zuhause alles habe und wertschätze: Freund*innen, Familie, bekannte Spazierrouten, mildes Klima, Jahreszeiten (vor allem der Herbst), Vollkornbrot, schöne alte Innenstädte mit süßen Cafés, viele Museen und kulturelle Angebote, Zug fahren, Poetry Slams besuchen, mein Schreibtisch mit meiner ganzen Journal-Ausrüstung, die Stadtbibliothek usw. Die Liste ist endlos. Auf der anderen Seite freue ich mich auch auf neue Erfahrungen, endlich Spanisch richtig lernen, Ecuador kennenlernen, neue Bekanntschaften knüpfen und über mich hinauswachsen…
Die “Abschiedsfeier” von Martha und mir + Papas Geburtstag
Da Martha schon Anfang August nach Chile aufgebrochen ist, haben wir das Gartenfest, das grob das Label Abschieds- und Geburtstagsfeier trug, schon viele Wochen vor meiner Ausreise gehalten. Trotz Regen hatten wir eine echt schöne Zeit.
Alles Mögliche
Hier ist noch eine kleiner Einblick in allem, was sonst noch so los war: Fotos, selbstgeschriebene Gedichte und Videos aus den letzten Wochen, vom Visum abholen in Hamburg bis zum Abschied enger Freund*innen.


Abschied
Über allem diese Wolke
Ich wusste nicht was ich habe
Bis ich es verliere
Jeder Tag ohne dich
Einer zu viel
Heimweh bevor ich weg bin
-in der Schwebe-
Noch nicht fort aber auch nicht mehr da
Ich klammere mich an dich
Mein Verstand sagt es,
Aber ich habe es noch nicht realisiert
Unmöglich
Es sich vorzustellen
Wegzugehen
Ohne dich



(Panik)
Die Uhr tickt
Aus Monaten wurden Wochen wurden Tage
Langsam schwappt die Panik hoch
Einfach Ignorieren - the way to go
Und dennoch…
Jeder dritte Satz
Und ich werde dran erinnert
Ihr wünscht mir Spaß, eine geile Zeit
„So mutig“, „Ich könnte das ja nicht“
Gänsehaut
In meinem Inneren:
Fingernägel kratzen über eine Tafel
Wo ist die Notbremse??
Ich will hier raus
Nicht Mut war das, nein:
Trotz und ein bockiges inneres Kind
Dass sich selbst beweisen wollte,
Dass es das kann
(Turns out: I can’t)
Ich mag doch nicht mal Sommerhitze.
(Und eigentlich ist mein Leben hier auch ganz schön…)